Geschichte des KliP – Projektes

Bisherige Veranstaltungen

Bericht von der KliP-Zukunftswerkstatt am 21./22.2.2020:

Die Resonanz am Ende der Zukunftswerkstatt des Projekts Klimafreundliche Papageiensiedlung (KliP) im EMA-Gemeindesaal war positiv. „Sehr spannend“ sei es gewesen, „produktiv“, „motivierend, es habe „viel gebracht“. So formulierten es die rund 15 Teilnehmenden in der abschließenden „Feedback“-Runde. Moderator Thomas Dönnebrink hatte nach einer ersten Zukunftswerkstatt Anfang 2019 nunmehr auch diese zweite geleitet.

Der Freitag Abend hatte mit der Bilanz von 2019 und dem Ausblick auf 2020 begonnen. Was ist im vergangenen Jahr gelungen, was haben das KliP-Projekt und seine Fokusgruppen erreicht? Und was haben wir uns für 2020 vorgenommen? Die Fokusgruppen, die sich nach der ersten Zukunftswerkstatt im letzten Jahr gebildet hatten, präsentierten folgende Projekte und Ideen, die ich im Folgenden verkürzt wiedergebe. Die Abkürzung BTL steht dabei für Bruno Taut Laden.

Gruppe Grün 2019:

* hat 13 Personen im Verteiler, es kommen meist weniger, trifft sich etwa einmal pro Monat

* hat Flyer zum Erhalt der Insekten- und Pflanzenvielfalt in unseren Gärten erarbeitet und verteilt

* hat sich über Gartengestaltung, Blumen, Bäume, Samen, Kompostierung ausgetauscht

* hat ein halbes Dutzend Nachbar:innen dazu angeregt, mit Terra-Preta-Kompostierung zu beginnen

* hat im Oktober zusammen mit der Bürgerinitiave Zehlenwandel im BTL ein „Erntedankfest“ mit selbstgezüchtetem Gemüse und Samen abgehalten

* hat eine neue „Tochter“-Gruppe initiert, die „Rübchengruppe“, die seit Februar Obst- und Gemüsekisten vom nur 6 km entfernten Biohof Teltower Rübchen bezieht, was jede Menge CO2 einspart

Gruppe Grün und Rübchengruppe 2020:

* Flyer zu Terra-Preta-Kompostierung (= CO2-Dauerspeicherung im Boden) ist in Druck, wird demnächst verteilt, gartenlose Mieter:innen werden darin ausdrücklich berücksichtigt

* ist bereit, bei entsprechender Nachfrage Terra-Preta-Workshops abzuhalten

* würde gerne mit Mieter:innen der Deutsche Wohnen bezüglich Gestaltung der Grünflächen zusammenarbeiten

* plant für Frühjahr Rad-Ausflug zum Biohof Teltower Rübchen, evtl. Ernteeinsätze und gemeinsames Kochen in der Siedlung

* möchte bei entsprechender Resonanz die Biokisten-Belieferung Richtung Solidarische Landwirtschaft weiterentwickeln

Dach- und Energiegruppe 2019:

* umfasst 15 aktive Personen

* hat umfangreich zu Photovoltaik (PV) recherchiert: Denkmalschutz, Bauordnung, Statik, Anbieter, Förderung, Rentabilität, Steuer, Anmeldung. Umfangreiche Abstimmung mit dem Denkmalschutz sind bereits erfolgt.

* Bisher sind 3 PV-Anlagen installiert, für 20 Dächer liegt ein Angebot vor, es gibt bislang 70 weitere Interessierte. Ziel bis 2030 ist: 400 PV-Anlagen auf den Privat-Dächern mit etwa 4.000 m2 PV-Anlagefläche. Parallel dazu wurde ein Projekt gestartet mit dem Ziel, die rund 10.000 m2 PV-Anlagenfläche auf den Dächern der Deutsche Wohnen (DW) für Solarstrom zu nutzen – über die Bürgerenergie Berlin als Genossenschaftsprojekt installiert und als Mieterstrom-Projekt betrieben.

* hat zwei Infoabende zum Thema organisiert

Dach- und Energiegruppe 2020:

* Will alle PV-Interessierten im Februar nochmals anschreiben und auf den neuesten Stand bringen.

* Modellhaus soll in Abstimmung mit Denkmalschutzbehörde bis Ende März genehmigt werden, so dass alle weiteren Haushalte ihre Anlagen denkmalgerecht in einem standardisierten Verfahren melden können.

* Flyer zu PV auf dem Dach ist im Druck und soll verteilt werden.

* Bis zum Sommer sollen möglichst weitere 7 Solardächer installiert werden.

* Will vor den Sommerferien eine weitere öffentliche Veranstaltung zu Energie abhalten (evtl. in der EMA, falls das Projekt auf den DW-Dächern konkreter wird).

* Will für das DW-Dächerprojekt den Kontakt zu den Mieter:innen suchen, ein erstes Pilothaus ermitteln, die Abstimmung zwischen Bürgerenergie und DW weiter begleiten. Die Mieter:innen würden davon profitieren, ihre Stromrechnung würde geringer.

* Will sich 2020 verstärkt dem Thema Wärmedämmung widmen: Wärmefotos von den Fassaden machen, Sammlung an „Best Practices“ für Heizung und Dämmung anlegen. Welche Maßnahme erzielt welchen Effekt, wo realisiert, welcher Anbieter, Preise & Nutzen?

Gruppe gesundes und altersgerechtes Wohnen 2019:

* umfasst etwa fünf aktive Personen

* hat sich um Zustand von Laternen, Geh- und Wirtschaftswegen gekümmert

* hat dazu kleinen Flyer beim Sommerfest verteilt

* hat Veranstaltung zur Feinstaubproblematik durch Kaminöfen im BTL organisiert

* hat Flyer zum Heizen mit Holz verteilt

* hat Feinstaub-Meßgerät gekauft, das im BTL zum Ausleihen und Selbermessen ausliegt

Gruppe gesundes und altersgerechtes Wohnen 2020:

* hat weitere Feinstaub-Messungen durch die Deutsche Umwelthilfe veranlasst, die demnächst veröffentlicht werden

* will bei Kaminöfen über Umweltzeichen und Nachrüstungen aufklären

* will Schornsteinfeger zur Problematik Heizen mit Holz ansprechen

* setzt sich für Trinkbrunnen vor der Ladenstraße ein

* setzt sich für Toilette in bzw. vor der Ladenstraße ein

Gruppe Mobilität 2019:

* umfasst etwa fünf aktive Personen

* hat verschiedene Modelle zum Car-Sharing recherchiert, um Autos und Autoverkehr in der Siedlung zu reduzieren

* konnte die Firma Oply zur Bereitstellung eines Autos gewinnen, diese machte aber leider pleite

* hat zum Thema Lastenräder recherchiert

* Ein Lastenrad von „Flotte Lotte“ konnte beim Radhändler Lippke ausgeliehen werden, Finanzierung war aber nicht dauerhaft gesichert, Projekt wurde eingestellt

* hat eine sehr gut besuchte Veranstaltung zum Thema „Mit der Bahn durch Europa“ organisiert

* hat bei mehreren Trödeln und anderen Gelegenheiten für das Thema Mobilität zu sensibilisieren versucht

Gruppe Mobilität 2020:

* Das Lastenrad „Onkel Tom“ der „Flotten Lotte“ des BUND wird ab März zur kostenlosen Ausleihe bei Toms Kaffeerösterei bereitstehen, finanziert durch Händler der Ladenstraße und den Marktbetreiber Fink. Spenden zur Deckung der jährlichen Betriebskosten von 400 Euro sind erwünscht.

* will einen weiteren Anlauf zum Thema Car-Sharing starten

* plant die Teilnahme am Parking Day im September 2020

* plant ein Gespräch mit Vertreter:innen des Bezirksamts zum Mobilitätskonzept und zu Unterstützungsmöglichkeiten für die Initiative

* plant Veranstaltungsreihe zum Thema klimafreundliche Mobilität

Der Samstag Vormittag begann mit einer Visionsrunde: Was werden wir im Jahr 2021 erreicht haben, wenn wir uns dann erneut in einer Zukunftswerkstatt treffen? Jemand meinte: „Es reicht mir schon, wenn mein Solardach installiert ist.“ Andere „sahen“ gemeinsame Zugreisen zu den Fahrrad-Metropolen Paris oder Kopenhagen. Ein solarstromunterstütztes Public Viewing der Europameisterschaften. Solarmodule auch auf dem Kirchendach. Eine KliP-Literaturgruppe. Ernten auf Anbauflächen, die früher Parkplätze oder Grünflächen der Deutsche Wohnen waren. Ersatz der Gaslaternen durch LED-Lampen, die auf Bewegungsimpulse reagieren. Überall Tempo 30. Für den Durchgangsverkehr gesperrte Straßen. Viele Bänke im Straßenbild. Ein selbstorganisiertes Car- Sharing. Und „endlich ein Waffenstillstand im Zehlendorfer Dächerkrieg – die Spitzdächer sind beim Solarprojekt nun auch dabei.“

Wir freuen uns über alle, die sich den Fokusgruppen anschließen! Kontaktadressen siehe oben. Denn: Je mehr selbstorganisierte Nachbarschaftsgruppen entstehen, desto mehr gute Ideen können gesammelt und verwirklicht werden, desto mehr Spaß macht es, desto schneller können wir die angestrebte Klimafreundlichkeit erreichen.

Und zum Abschluss noch ein passendes Zitat von Bruno Taut aus dem Jahre 1924: „Man denke auch an die Veränderungen im Inneren des Hauses durch motorische Kräfte. Die stärkere Ausnutzung der Wasser- und Windkraft muß für die allgemeine Verwendung des Motors im Beleuchten, Heizen, Kochen, Reinigen usw. gelöst werden. An Stelle vieler Öfen mit Arbeit, Kohlenstaub, Rauch tritt vielleicht die gleichmäßige Erwärmung des ganzen Fußbodens, die eine milde sein kann, wenn das Haus ein Minimum an Wärme an die Außentemperatur abgibt. Ebenso könnte man auch die künstliche Kühlung kultivieren. Alles das klingt so wie eine Utopie, wie etwa einem Zeitgenossen Goethes die Schilderung der Streichhölzer geklungen hätte.“

KliP-Sommerfest am 21./22.Juni 2019

Freitag, 21. Juni 2019

19:00 Uhr Vortrag von Laima Eicke zum Thema „Verzicht? Welcher Verzicht? Wie ein gutes klimafreundliches Leben für alle gelingen kann” im EMA-Gemeindesaal, in Kooperation mit der EMA-Gemeinde. 

Laima Eicke, Mitautorin des Buches „Das gute Leben für alle“, trägt in ihrem Impulsvortrag Ideen und Projekte zu einer solidarischen Lebensweise vor, bei denen man zwar Gewohnheiten umstellen muss, aber niemandem schadet und sozial sehr viel gewinnen kann. 

Samstag, 22. Juni 2019

13:00 Uhr Treffpunkt auf dem Marktplatz vor Demski, U Onkel Toms Hütte

Mobile Ausstellung der Ideen aus den Fokusgruppen auf Lastenrädern – Gelegenheit zu Informationsgesprächen und Austausch

13:30 Uhr Ideen-Parcours mit Lastenrädern und Fähnchen durch die Papageiensiedlung: Besuch von rund einem Dutzend Häusern, die bereits klimafreundliche Ideen verwirklicht haben

15-19 Uhr: Picknick im westlichen Fischtal (nahe Teich und Holzhütte) mit kleinem Programm, Infos, Austausch, Spiel und Spaß, auch für Kinder.

Und weil das Sommerfest auch das Thema Gärten, Grün, Boden und Terra Preta thematisiert, versteht es sich als Teil der dezentralen Initiative Erdfest (https://erdfest.org.de) An diesem Tag finden bundes- und weltweit zahlreiche  Erdfeste statt. 

Mehr Solardächer, weniger Autos

Ergebnisse der Zukunftswerkstatt Klimafreundliche Papageiensiedlung 2019

die Resonanz am Ende unserer Zukunftswerkstatt am 22./23.März 2019 war herzerwärmend. „Sehr bereichernd“ sei es gewesen, „wunderbar anregend“, „inspirierend“ und „mutmachend“. So formulierten es alle Teilnehmenden in der abschließenden „Feedback“-Runde. Christian Küttner und ich hatten dazu im Namen des Vereins Papageiensiedlung eingeladen. Und es freute uns natürlich zu hören, dass wir offenbar das richtige partizipative Format gefunden hatten. Und dazu mit Thomas Dönnebrink einen sehr fähigen und erfahrenen Moderator hatten engagieren können.

22 Menschen aus Papageiensiedlung & Co, darunter zeitweise auch die bezirkliche Nachhaltigkeitsbeauftragte Dagmar Birkelbach, saßen anderthalb Tage in einem Stuhlkreis in der Waldorfschule Dahlem, um gemeinsam zu überlegen, wie eine klimafreundliche Siedlung im Jahr 2030 aussehen könnte. Eingeladen worden waren diejenigen, die sich in die entsprechende Liste auf der EMA-Auftaktveranstaltung am 24.Februar eingetragen hatten, sowie einige wenige, die sich auf anderem Weg interessiert gezeigt hatten.

Der Freitag Spätnachmittag begann mit einer ausführlichen Vorstellungsrunde. Erfreulich war, dass Menschen aus allen Siedlungsteilen vertreten waren, auch Mieter:innen der Deutsche Wohnen und von Privathäusern – ob unter diesen eine weitere Umfrage mit speziellen „Mieterfragen“ organisiert werden könnte, wird demnächst geklärt. Die jüngste Teilnehmerin war 16, die Älteste über 70. Viele unterschiedliche Berufe und Erfahrungshintergründe waren präsent. Entsprechend unterschiedlich und bunt fielen die Visionen aus, die die Teilnehmenden für das Jahr 2030 formulierten. Manche wünschten sich „mehr Vögel und Insekten“, manche sahen sich von einem „autonomen Solarnetz“ versorgt, manche ersehnten mehr soziale Treffpunkte. Viele wünschten sich eine „autoarme“ oder gar „autofreie Siedlung“ mit gemeinsamen Lastenfahrrädern. Andere wollten vor allem Müll, Plastik und den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren. Oder stellten sich gar vor, dass zusammen mit der Papageiensiedlung neun weitere Siedlungen in Zehlendorf ihren Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 um 70 Prozent verringert haben werden.

Am Samstag Vormittag ging es in zwei Runden um Kritik und Lösungsvorschläge. Auch hier dominierte das Thema Verkehr. „Zuviele Autos“ seien hier unterwegs, befanden viele, und wünschten sich deshalb Spielstraßen, Car-Sharing und Parkplatz-Beschränkungen. Andere gaben zu bedenken, dass man hier vorsichtig vorgehen müsse, weil Privatautos nunmal einen hohen emotionalen Stellenwert hätten oder bei körperlichen Einschränkungen schlicht gebraucht würden. Alternativen dazu sollten „spielerisch und mit viel Spaß“ aufgezeigt werden. Der Vorteil autofreier Straßen kann etwa bei den traditionellen Siedlungsfesten sehr sinnlich genossen werden. Ein anderes Ärgernis sahen etliche in der Müllfrage, die aber mit einem Unterflursystem gelöst werden könnte. Weitere Probleme, die genannt wurden: Leerstand von Häusern, schlechte Luft durch Kaminöfen, holperige Wirtschaftswege und schlecht beleuchtete Bürgersteige, die für Ältere und Gehbehinderte ein Problem darstellen.

Selbstorganisation der Teilnehmenden

Das Herzstück der Veranstaltung am Samstag bildete ein „Barcamp“, manchmal auch „Unkonferenz“ genannt. Zentral ist dabei die Selbstorganisation der Teilnehmenden: Alle, die wollen, können plenar ein Thema für eine vertiefende Arbeitsgruppe vorstellen. Wenn sich weitere Personen dafür interessieren, findet der Workshop statt; wenn nicht, dann nicht. In der Waldorfschule tagten Gruppen zu den folgenden Bereichen: Mobilität, Solarenergie, Müll(vermeidung), Gärten und Grün, gesundes und altersgerechtes Wohnen sowie Prozessorganisation. Die Ergebnisse der mehrstündigen Gruppenarbeit wurden auf Zetteln und Stellwänden festgehalten.

Am Ende sowohl eines Barcamps als auch einer Zukunftswerkstatt steht die „Ernte“, also das Zusammentragen der Gruppenergebnisse und der Ausblick, wie Visionen und Lösungsvorschläge umgesetzt werden sollen. Die Konkretisierung der Vision einer CO2-neutralen Siedlung, da waren sich auch bei dieser „Ernte“ alle einig, sollte thematischen Fokusgruppen übernehmen, die sich teilweise auch schon bei der EMA-Auftaktveranstaltung gebildet hatten. Diese selbstorganisierten Nachbarschaftsgruppen finden ungefähr einmal im Monat statt, also in einem sozialverträglichen Rhythmus, den auch Vielbeschäftigte einhalten können. Sie treffen sich an privaten Orten. Aus Datenschutzgründen teile ich hier nur die Kontaktpersonen mit, die dann den entsprechenden Treffpunkt nennen können. Die Gruppen freuen sich über weitere Interessierte!

Die Fokusgruppe Mobilität hat sich vorgenommen, zu Berliner Modellprojekten zur Verkehrsreduzierung Kontakt aufzunehmen. Am Klausener Platz kann man Autos gegen Belohnung einen Monat abgeben, und der AFCD leiht unter dem Motto „Flotte Lotte“ Lastenräder aus. Des weiteren will die Gruppe verschiedene Carsharing-Modelle unter die Lupe nehmen. Moderator Thomas Dönnebrink, Spezialist für kollaborative Ökonomie, hat sich angeboten, Informationen zu den verschiedenen Carsharing-Plattformen weiterzuleiten.

Die Fokusgruppe Solarenergie und energieeffizientes Wohnen trug Energieverbräuche bei Strom und Gas in den Reihenhäusern zusammen, deren Höhe natürlich auch von der Familiengröße abhängt. Der Durchschnitt beim Stromverbrauch liegt bei etwa 2000 kwh im Jahr, bei Gas gut 13.000 kwh. Die Gruppe will sich zunächst auf Photovoltaik konzentrieren, weil sich der Energiemarkt in Zukunft immer mehr auf Strom verlagern wird, und Angebote für Solarmodule verschiedener Firmen einholen. Wenn sich genügend Interessierte für Privathäuser finden, könnte man ein „100-Dächer-Programm“ organisieren; wenn die Deutsche Wohnen mit ihren riesigen Dachflächen mitmacht, wäre sogar ein „1000-Dächer-Programm“ machbar.

Die Fokusgruppe Grün hat sich schon im Vorfeld der Zukunftswerkstatt zweimal getroffen und sich dabei folgende Schwerpunktthemen vorgenommen: Terra-Preta-Kompostierung, weil dadurch relativ schnell viel CO2 im Boden gespeichert werden kann; Förderung der Artenvielfalt durch vogel- und insektenfreundliche Pflanzen im Garten und auf öffentlichen Grünstreifen; Pflege und Aufforstung von Bäumen; Wasserspeicherung. Gerade der letzte Dürresommer zeigte, dass möglichst kein Regentropfen ungenutzt in der Kanalisation verschwinden sollte. Mögliche Maßnahmen sind hier Regentonnen und Zisternenbau, Kürzung der Regenrinnen im nördlichen Bereich der Siedlung, damit Wasser in den Vorgarten und nicht in die Kanalisation fließt, sowie Gründächer.

Die Fokusgruppe gesundes und altersgerechtes Wohnen nahm sich der Feinstaubbelastung durch die zahlreichen Kaminöfen an. Weiteres Thema der Gruppe war die Gehwegsicherheit. Auch die Wirtschaftswege sind oft in einem rumpeligen Zustand. Wenn man die Kosten mit Nachbar:innen teilt, sind Reparaturen hier nicht so teuer. Weiteres Thema: Begegnungsstätten. Die Gruppe will beim Nachbarschaftsprojekt Mittelhof eruieren, ob es Möglichkeiten zur Einrichtung eines Cafés oder Mittagstisches für Ältere und Jüngere gibt.

Bis zum Sommerfest am 22. und 23. Juni wollenalle Fokusgruppen Lösungsvorschläge sammeln und Modellprojekte optisch aufbereiten, sodass am Tag der Sonnwende sichtbar gemacht werden kann, was es in der Siedlung alles schon gibt oder geben könnte: energetisch sanierte Häuser, gemeinsame Solaranlagen, Lastenräder, gemeinsam genutzte Autos, Terra-Preta-Beete, Grünstreifen mit essbaren Nutzpflanzen und vieles mehr.

Wir freuen uns über alle, die bei unserem Projekt mitmachen und sich den Fokusgruppen anschließen! Je mehr selbstorganisierte Nachbarschaftsgruppen entstehen, desto mehr gute Ideen können gesammelt und verwirklicht werden, desto mehr Spaß macht es, desto schneller können wir die angestrebte Klimafreundlichkeit erreichen.

Bericht über die Ergebnisse der Umfrage

zur „Klimafreundlichen Papageiensiedlung“, vorgestellt in der EMA am 24.2.2019

Moderator Hans-Jürgen Kraft vom Verein Papageiensiedlung begrüßte die Gäste. Trotz des sonnigen Wetters waren knapp 60 Personen erschienen, was von hohem Interesse für die Sache zeugte. Er wies darauf hin, dass die 1926 bis 1931 gebaute Siedlung von Beginn an ein Modellprojekt war. Das bevorstehende 100-jährige Jubiläum wäre ein guter Anlass zu beweisen, dass das erneut der Fall sein könnte. Wenn die Nachbarschaft es schaffen würde, bis 2030 CO2-neutral zu werden, dann könnte das auch andere Siedlungen anstecken. Weltweit sind Kommunen im Klima-Aufbruch. Klimaschutz von unten ist wirksamer als die nationalen Klimaziele lahmer Regierungen.

Ute Scheub und Christian Küttner stellten die Projektidee „Klimafreundliche Papageiensiedlung… die nächsten 100 Jahre“ vor. Die Grundsatzfrage lautet: Wie würden ihre Architekten Taut, Häring und Salvisberg die Siedlung heute für die nächsten 100 Jahre umbauen? Sie betonten, dass das kein Projekt gegen irgendwas ist, sondern für Klimafreundlichkeit. Damit ist neben dem natürlichen Klima auch das soziale in der Nachbarschaft gemeint. Das Projekt ist eine von hoffentlich sehr vielen Antworten auf die Klimastreiks, die die 16-jährige Schülerin Greta Thunberg ins Leben rief.

Die Grundsätze lauten: Alles ist freiwillig, niemand wird zu etwas gezwungen. Das Ganze soll Spaß machen und Freude bereiten. Die Voraussetzungen in der Siedlung hierfür sind sehr gut:

* Nachbarschaftsgeist und Öko-Bewusstsein sind sehr ausgeprägt

* Baugleichheit macht Gemeinschaftslösungen möglich, etwa bei Solaranlagen.

* Große Kompetenzen in der Siedlung: Architektinnen, Energieberater etc.

Alles in allem ein Riesen-Potenzial.

CO2-Neutralität meint dabei nicht null Emissionen, sondern möglichst große CO2-Einsparungen plus Kompensation weiterer Emissionen. Die Technologien hierfür sind alle schon vorhanden: Solar- und Photovoltaikanlagen, Dämmungen, neuartige Heizungssysteme. CO2 kann durch Baumpflanzungen und Terra-Preta-Kompostierung gespeichert werden.

Beispielrechnung von Christian Küttner: Nach dem CO2-Rechner des Umweltbundesamtes (www.uba.co2-rechner.de) hat er 2018 8,5 Tonnen CO2 ausgestoßen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 12 Tonnen. Bis 2030 will er auf unter 4 Tonnen kommen. Das bedeutet minus 2 Tonnen bei Heizen und Dämmen (etwa durch Solarthermie), minus 1 Tonne beim Auto, minus 1 Tonne bei Ernährung (weniger Fleisch), minus 1/2 Tonne beim Fliegen, minus 1 Tonne durch Terra Preta im Garten. Klimaneutralität bis 2030 ist also machbar.

Ergebnisse der Umfrage:

Es wurden 800 Haushalte per Mail und Flyer informiert. Leider wurden die Mieter:innen in den Häusern der Neue Wohnen zu wenig erreicht, da es keinen Zugang zu ihren Briefkästen gibt und die Aushänge des Vereins sofort abgerissen wurden. 104 Erwachsene und 17 Kinder bzw. Jugendliche haben innerhalb der Frist geantwortet, einige kamen zu spät. Die Rücklaufquote von 13 Prozent gilt in den Sozialwissenschaften als gutes und belastbares Ergebnis.

75 Personen haben Interesse am Projekt bekundet, 17 haben besondere Fähigkeiten und Kenntnisse angegeben. Zum Beispiel: Erfahrung mit (Bio)Gärtnern (4), Mitdenken und –planen, Mit Nachbarn reden, Erfahrung mit selbstorganisiertem Projektprozess, Erfahrung mit Autofreiheit, Kontakte zur BVV, Upcycling-Workshops, Erfahrung mit Energieeffizienz-Projekten , IT-Kenntnisse, Erfahrung mit Öko-Architektur …

Auswertung der „offenen Fragen“ im Fragebogen:

Was stört am meisten?

THEMA MOBILITÄT: Autos, Parken, Verkehr (50 Nennungen)

– Zu viele Autos, immer mehr große Autos und SUVs, Trend zum Drittwagen (18)

– Rücksichtsloses Parken, Parken auf Gehweg und Grünstreifen, Platzverbrauch (11)

– Zu schneller Durchgangsverkehr (3)

– Die vom Ordnungsamt durchgesetzte Wechselparkordnung im Hochsitzweg (3)

– Fremdparker aus Wohnblocks

– Nicht denkmalgerechte Stellplätze in Vorgärten

– Lärm durch Autos und Laster

– Parken auf Gehwegen ist für Kinder gefährlich

– Nicht alle Straßen sind Spielstraßen

– Taktung des Bus 118

THEMA INFRASTRUKTUR: Müllkonflikt, Zustand Straßen, Wege (36 Nennungen)

Müllkonflikt

– Mülltonnen in Vorgärten, nicht denkmalgerechter Müll (12)

– Gelbe Säcke liegen lange vor Abholtermin rum und werden von Tieren zerrissen (8)

– Müll auf Gehwegen

– Hysterie mit den Mülltonnen vor dem Haus

Straßen, Wege, Plätze

– Zustand der Bürgersteige: unebenes, mit Wurzeln durchsetztes Pflaster (3)

– Zustand der Straßen und des öffentlichen Raums

– Bezirksamt saniert Bürgersteige mit Teer, sieht schlimm aus

– Schneebeseitigungsfirmen beschädigen mit scharfen Bürsten Straßenpflaster

– Kleinmosaik-Fußwege werden nicht in Ordnung gehalten

– Pflaster wird vom Tiefbauamt nicht ausgebessert

– Fehlender Zebrastreifen am Peitschenknall zum Bus 285

– Fehlende Spiel- und Sportplätze

– Fehlende öffentliche Begegnungsflächen

– Ex-Baseballplatz nicht nutzbar: Topografie verhindert Ballspiel

– Freier Zugang zu Wirtschaftswegen begünstigt Einbrecher

THEMA WOHNEN: Leben im Baudenkmal (17 Nennungen)

– Missachtung Denkmalschutz, Verschandelung von Türen, Fenstern, Wintergärten (5)

– Überteuerte Immobilienpreise fördern zu homogene Schicht (4)

– Zuviel Schatten, nicht beleuchtete Hausnummern, Gehweg im Dunkeln nicht sichtbar (2)

– Keine Möglichkeit für Geothermie

– Leerstand

– Unsanierte Häuser

– Dachetagen werden zu wenig untervermietet

– Verwahrlosung, Graffitis, Vandalismus

– Schallschutz zwischen den Häusern

THEMA GRÜN: Pflege der Bäume und Gärten (15 Nennungen)

– Sträucher, die Geh- und Wirtschaftswege überwuchern (3)

– Nachbarn, die Bäume fällen und nicht nachpflanzen (2)

– Immer mehr Gartenhäuschen (2)

– Straßenbäume werden nachgepflanzt, aber nicht gegossen

– Schwindender Kiefernbestand

– Entsorgung von Strauchschnitt auf öffentlichem Straßenland ohne BSR-Laubsäcke

– Ungepflegte Gärten und Wege

– Zäune zur Straße hin

– Nicht denkmalgerechte Zäune

– Bretter-Sichtblenden an Wirtschaftswegen

– Hohe Zäune um Einzelgärten, dadurch Zerfall der zusammenhängenden Grünfläche

SONSTIGES:

Probleme mit/durch Katzen und Hunde

– Hunde- und Katzenkot (7)

– Menge der Katzen (Vogelschutz) (3)

– Hunde-Urin am Eingang Ladenstraße

– Freilaufende Hunde, sogar im Fischtal

– Hundegekläff

Sonstige Ärgernisse

– Zunehmende Feinstaub-Belastung durch Kaminöfen (8)

– Zuviel Grillen (3)

– Mich stört gar nichts (2)

– Keine Pflegeeinrichtungen in der Nähe

– Ruhezeiten werden nicht eingehalten

– Klatsch und Tratsch, Kungeleien, nicht genug Mitgefühl für Ältere, Kranke, Hilfsbedürftige

Rangfolge der Ärgernisse nach Themen:

1. Thema Mobilität: Zuviel Autos, Lärm, Verkehr: 50 Nennungen

2. Thema Infrastruktur: ungelöstes Müllproblem, Zustand Straßen, Wege: 36 Nennungen

3. Thema Wohnen: Missachtung Denkmalschutz, unsanierte Häuser: 17 Nennungen

4. Thema Grün: Schwindender Baumbestand, Zustand der Gärten: 15 Nennungen

5. Sonstiges: z.B. Probleme mit Hunden und Katzen: 13 Nennungen

Was gefällt am meisten?

DIE MENSCHEN: Gute Nachbarschaft (79 Nennungen)

– Gute, lebendige, nette Nachbarschaft (46)

– Verein Papageiensiedlung und Bruno Taut Laden (12)

– Zusammenhalt, soziales Miteinander, Hilfsbereitschaft (11)

– Familienfreundlichkeit, viele Kinder (4)

– Straßenfeste und lebendiger Adventskalender (4)

– Innovationsfreude und Ideenreichtum (2)

– Dorfcharakter

– Spielende Kinder auf der Straße

– Arbeit der EMA

DAS GRÜN: Bäume, Gärten, Naturumfeld (40 Nennungen)

– Wald, Bäume, Waldgärten, Grün, Natur, Blumen (24)

– Lage (Wald, See, U-Bahn, Ladenstraße, grünes ruhiges Umfeld) (9)

– Gestaltung der vielen Gärten und Vorgärten (2)

– Eichhörnchen, Füchse, Wildschweine, Eichelhäher

– Hochbeete (von „Zehlenwandel“)

– Das Fischtal

– Lebensqualität insgesamt

– Gute Luft

DIE ARCHITEKTUR: Leben im Baudenkmal (38 Nennungen)

– Schöne Architektur, u.a. durch Einheitlichkeit (18)

– Originalfarben, Farbenspiel, schöne bunte Fassaden (6)

– Gute soziale Mischung und sozioökonomische Zusammensetzung (4)

– Denkmalschutz (2)

– Hervorragender Städtebau

– Häuser können nicht als Statussymbole missbraucht werden.
– Ob reich oder arm, alle wohnen im gleichen Haus. Reihenhaus als soziale Utopie.

– Balance von Gleichheit und Verschiedenheit

– Einzeleigentum, kein Gemeinschaftseigentum

– Vielfalt der Wohngestaltung

– Kleinteilig

– Denkmalgerechte Sanierung von immer mehr Häusern

– „Fehler“ des Herrn Taut z.B. Lackierung der Fensterrahmen putzbündiger Fenstereinbau

– Wirtschaftswege und proportionierter Straßenraum

DIE STADTANBINDUNG: Verkehrsanbindung Nahversorgung (27 Nennungen)

– Gute Verkehrsanbindung (10)

– Ladenstraße als Aushängeschild, Einkaufsmöglichkeit, Zentrum, Begegnungsstätte (8)

– Ruhe, wenig Verkehrslärm (4)

– Gute Infrastruktur und Nahversorgung (2)

– Wochenmarkt

– Sonntagsverkauf von Nahkauf

– Kopfsteinpflaster

Rangfolge des Gefallens:

1. Die Menschen: Gute Nachbarschaft (79)

2. Das Grün: Bäume, Gärten, Naturnähe (40)

3. Die Architektur: Denkmalschutz, Tauts Farben, Vielfalt in Gleichheit (38)

4. Die Stadtanbindung: Verkehrsanbindung Nahversorgung (27)

Vorschläge – Wünsche – Ideen

THEMA WOHNEN

– Gemeinsame Solaranlagen (2)

– Angebote und Gestaltungsregeln für Photovoltaik (2)

– Habe Photovoltaik auf dem Dach, Nachbarn könnten im Vorgarten Strom tanken

– Denkmalgerechte einheitliche Außendämmung der Häuser

– Dach-Innendämmung zu fehleranfällig und nicht wirtschaftlich

– Gemeinsame (Mini-)Blockheizkraftwerke für 10 oder mehr Haushalte

– Konzepte für individuelle oder gemeinschaftliche Energieversorgung

– Keine neuen Kaminöfen

– Mieter-/Eigentümerprojekt zusammen mit Bürgerenergie Berlin

– LED-Licht schädigt möglicherweise die Augen

THEMA MOBILITÄT:

– Autofreie Straßen, evtl. in Einbahnstraßen (3)

– Kombination autofreie Straßen mit Car Sharing (Pilotprojekt „Ubricity“)

– Carsharing

– Straßensanierung dringend erforderlich, funktionsfähige Regenentwässerung

– Kombinierter Umbau Gaslaternen auf LED und als Ladesäulen für E-Autos

– Parkkonzept

– Neue Parkordnung, Wechselparken

– Verlegung der Parkplätze unterirdisch, wenn möglich

– Weniger Autos, Stellplätze woanders

– Wasserstoffautos statt Elektroautos (Seltene Metalle problematisch)

– Intelligente Ampelschaltungen

– Verlängerung der U3 bis Mexikoplatz III

– Bus 118 im 10-min-Takt in Abstimmung mit S1

– Klimaschädlichkeit von Flügen und Kreuzfahrtschiffen thematisieren und verteuern

– Fliegen und Fluglärm verhindern

– Anschaffung eines Lastenrades über den Bruno Taut Laden?

THEMA GRÜN:

– Naturnahe Gärten

– Terra Preta als Reduktion des CO2-Fußabdrucks

– Gefällte Straßenbäume ersetzen

– Bewässerung der Pflanzen in Eigentumswohnanlage organisieren

– Laubbläser abschaffen

– Begrünung gemeinschaftlicher Flächen, auch am Wegesrand

– Gestaltungsordnung und Heckenbeschneiden für Gehwege = öffentliche Flächen

– Begrünung Gehwege mit Blumen = Bienenweiden

– Zisternenbau für Wasserversorgung bei Dürre

– Regenwasserspeicherkonzept

– Große Bäume im Garten vertragen sich nicht mit Gemüseanbau

THEMA INFRASTRUKTUR

Zur Lösung des Müllkonfliktes:

– Gemeinsame Sanierung der Wirtschaftswege (2)

– Unterflur-Liftanlagen als Sammelstellen für eine denkmalgerechte Abfallentsorgung (2)

– BSR soll Mülltonnen wieder in Wirtschaftswegen abholen (2)

Mülltonnen für Einzelhaushalte sind ineffektiv, teuer und hässlich

– Keine Mülltonnen in Vorgärten

– Hundetoiletten, Tütenspender

– Taut´sche Papierkörbe für die vielen Touristen, die in den nächsten 100 Jahren kommen

– Platz für oberirdische Müll-Sammelstellen ist vorhanden, müssten halt gestaltet werden

Zum Denkmalschutz:

– Kompromissbereitschaft des Denkmalschutzes bei Energiesanierung

– Bestandsaufnahme Denkmalzustand der Waldsiedlung

– Gemeinschaftliche Sanierung der Frontseiten

– Denkmalschutz sollte immer Priorität haben

– Denkmalschutz für die Gesamtanlage wiederherstellen

– Rückbau von Anbauten, Beleuchtung und Bewässerung

Zu Wegen, Plätzen und Einrichtungen:

– Mehr Investitionen in öffentliche Plätze, v.a. Spielplätze

– Umrüstung der Schinkel-Laternen auf LED

– Waldlehr- und Trimm-Dich-Pfad, Waldspielplatz nahe Siedlung

– Mehr lebendige Treffpunkte (Musterbeispiel Toms Kaffeerösterei)

– Marktplatz mehr nutzen, nicht nur donnerstags

– Mehr Fachgeschäfte in Ladenstraße, niedrigere Mieten dort

– Stärkere Nutzung des Ex-Baseballplatzes, z.B.für Boule oder Outdoor-Fitness

– Mehr Tauschmärkte

– Mehr Einsatz für Denkmalschutz und gute Nahversorgung und Kultur erwünscht

– Gemeinsamer Einkauf von Bentonit – hält Wasser im Boden

– Werkstatt für Künstler und Laien

– Einrichtung von „Volks“- oder Gemeinschaftsküchen.
– Nachbarn, auch Ältere ohne Kinder, kochen/essen abwechselnd zusammen nach Lust

– Würde gerne Unverpackt-Laden in der Ladenstraße eröffnen

– Wünsche mir Unverpackt-Laden in der Ladenstraße

SONSTIGES

– Wünsche mir Gelingen des Projektes

– Vernetzung von MieterInnen mit befristeten Mietverträgen

– Besseres Miteinander, freundlicherer Umgang

– „Tolles Mission-Statement!“

– Möchte mich für knallfreies Silvester engagieren

Auswahl „bester“ Vorschläge:

– Gemeinsame Solaranlagen, Photovoltaik, Kraftwärmekopplung

– Kombinierter Umbau der Gaslaternen zu LED und Ladesäulen für E-Autos

– Kombination autofreie Straßen mit Car Sharing

– Gemeinschaftliche Sanierung der Frontseiten

– Bessere Nutzung des Marktplatzes

– Werkstatt für Künstler und Laien

– Einrichtung von Gemeinschaftsküchen

– Unverpackt-Laden in der Ladenstraße

– Begrünung von Gehwegen und Grünstreifen mit Bienenweiden-Blumen

– Regenwasser-Speicherkonzept

– Gemeinschaftliche Anschaffung eines Lastenrades

Zusammenfassung der Umfrage-Ergebnisse

  • Außerordentlich hoher Nachbarschaftsgeist
  • Hohe Identifikation mit der Siedlung
  • Großes Interesse an denkmalgerechter Sanierung
  • Großes Interesse an erneuerbaren Energien
  • Große Mehrheit ist umweltbewusst und wünscht ökologische Lebensweise
  • Fast alle beziehen Ökostrom
  • Aber viele Zweitautos und Urlaubsflüge
  • Großes Potenzial bei Häusersanierung und Heizung
  • Großes Potenzial in den Gärten und Grünanlagen
  • Lust auf gemeinsame Aktionen

Was sagen Kinder und Jugendlichen?

Was stört am meisten?

– Zu viele Autos, obwohl wir gute Bus- und U-Bahn-Verbindungen haben (5 Nennungen)

– Man kann nicht auf den Straßen spielen (3)

– Die City ist zu weit weg (2)

Was gefällt am meisten?

– Der Wald, die Bäume, die Nähe zur Krummen Lanke (9)

– Unser Haus, unser Garten (8)

– Die Tiere hier (8)

– Freunde und Freundinnen in der Nähe (7)

– Spielplätze in der Nähe (4)

– Die vielen Farben und bunten Hauswände (2)

– Feste, Straßenfeste, Kindergeburtstage (2)

Was wünschst du dir für die Zukunft?

– Weniger Autos, weniger Verkehr, auf der Straße spielen können (9)

– Mehr Bäume, mehr Gärten (7)

– Mehr Obstbäume (2)

– Dass sich die Leute an Silvester zusammentun und nur noch ein paar Böller anzünden

– Dass der Denkmalschutz erhalten bleibt

– Nur noch erneuerbare Energien für Strom und Heizen

– Tankstellen für Elektroautos

– Ort für die Ausgabe geretteter Lebensmittel

– Dass es weniger Müll gibt und Dinge repariert statt weggeschmissen werden

– Dass weniger Grünes gefällt wird. Ich würde 8 Euro von meinem Sparschwein dafür

geben. Aber vielleicht habe ich nicht 8 Euro. Ich muss erst sparen.

– Dass draußen Ballons hängen und mitten auf der Straße ein riesengroßer

Smartiekuchen steht.

Im zweiten Teil der Veranstaltung kamen fünf Zukunftsreisende aus dem Jahr 2030 zurück. Sie konnten von positiven Entwicklungen in den Themenbereichen Gärten und Ernährung, Wohnen und Energie, Mobilität und Infrastruktur berichteten und wie es dazu gekommen war. Auch hier lautete das Fazit: Die Techniken sind alle schon vorhanden, wir müssen nur unsere Gewohnheiten ändern und uns zusammensetzen, um die besten Lösungen herauszufinden.